„Durch gute und glückliche Umstände ist es uns Gott sei Dank gelungen, die Feuerwehr-Führung von ihrer Drohung abzubringen. All das hätte nicht sein müssen, wenn mit der Personalie vernünftig umgegangen worden wäre. Die Verquickung der Personalie Dirk Steinweg mit anderen Sachfragen ist ungeheuerlich“, sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Daube in der vom Bürgermeister einberufenen Sondersitzung des Gemeinderates und spielte dabei auf die vielen Diskussionen um die neue Wehrführung an.
Daube ging noch weiter: „Das Ergebnis der Diskussionen ist der Austritt von drei verdienten Mitgliedern, die die SPD-Fraktion wegen dieser Feuerwehr-Frage verlassen haben.“ Daube wandte sich direkt an Cornelia Plaßmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen, und Uwe Heuwinkel, Fraktionsvorsitzender der FDP: „Sie haben das alles blind mitgetragen und ein Chaos angerichtet.“ Daube betonte auch, dass er hoffe, dass nach dem vielen hin und her bei Steinweg persönlich und bei der Feuerwehr kein Schaden zurück bleibe. An die Koalition gerichtet sagte er: „Sie haben dem wichtigem Ehrenamt Feuerwehr vor den Koffer getreten.“ ..........
Soester Anzeiger -lau v. 13/14.05.2015 Cornelia Plaßmann antwortete ihm direkt: „Die Koalition hat die Missverständnisse mit der Wehrführung bei einem gemeinsamen Treffen ausgeräumt. Als Ratsmitglieder haben wir alle das Recht und die Pflicht, uns für eine umfängliche Meinungsbildung zu informieren. Und das haben wir getan.“
Plaßmann erklärte, dass künftig regelmäßige Treffen mit der Wehrführung ausgemacht wurden und dass die gemeinsame Erklärung von Koalition und Feuerwehr als Zeichen der Wertschätzung des Ehrenamtes und für den Willen zur guten Zusammenarbeit zu deuten sei.
Zum Hintergrund: Ein Nachfolger für Feuerwehr-Chef Rüdiger Pannock war zwar schnell von der Feuerwehr gefunden und abgenickt worden, doch die Bestellung von Dirk Steinweg als neuer Leiter gestaltete sich schwieriger als gedacht. Von der Tagesordnung eines Ausschusses und einer Ratssitzung wurde die Personalie Steinweg abgesetzt. Zuerst hatte sich sein Arbeitgeber, der Kreis Warendorf, quer gestellt. Als dieser sein ausdrückliches OK gab, äußerte die Politik Bedenken: Die Koalition beantragte, die Ernennung zu verschieben.
Die Feuerwehr reagierte empört, drohte damit, dass alle Gruppenleiter und Zugführer sowie ihre Stellvertreter und die Wehrführung zurück treten würden, falls die Personalie Steinweg nicht so schnell wie möglich, genau genommen bis Freitag der vergangenen Woche, geklärt würde. Die CDU beantragte eine schnellstmögliche Sondersitzung des Rates, um Steinweg zu bestellen, weil der Brandschutz in Gefahr sei, würde die Feuerwehr-Führung ihre Drohung wahr machen. Daraufhin sprach sich die Koalition in einer gemeinsam mit der Feuerwehr verfassten Erklärung für Dirk Steinweg aus.
Jetzt ist Steinweg offiziell im Amt bestätigt, der Gemeinderat hat sich im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung deutlich für ihn ausgesprochen. - lau