„Ein Kämpfer reicht nicht aus“
Scheidingen - Wenn sich Hubert Kaiser (CDU) auf dem Gedenkstein „Welver, Mittelpunkt Westfalens“ niederlässt, dann bedeutet das noch lange nicht, dass er sich zur Ruhe setzen will.
Der Ortsvorsteher Scheidingens hat sich zwar im vorigen Jahr aus der aktiven Politik im Rat zurückgezogen, kämpft aber koordinierend und organisierend auf der ganzen Linie weiter an etlichen Brennpunkten für seinen Heimatort am Rande des „Welver-Universums“ mit seinen 20 Ortschaften.
Zweitgrößtes Dorf Welvers
Das zweitgrößte Dorf Welvers mit seinen 1412 Einwohnern beheimatet rund 11 Prozent der Bevölkerung der Gemeinde. „Getragen wird das Dorf durch die Vereine wie den SuS, die Schützen, den Männergesangverein, die Soldatenkameradschaft, kfd und Caritas und das hier vorhandene ehrenamtliche Engagement“, sagt Hubert Kaiser und verweist auf einen Jahres-Terminplaner, der mehr als 70 Termine der Scheidinger im Jahreskreis umfasst.
Scheidingen teils vernachlässigt
„Man muss das Große und Ganze im Auge haben und Welver wieder ganzheitlich betrachten“, fordert Kaiser, denn er stellt fest, dass Scheidingen nahe an Werl oft schon als Randgebiet in der Gemeinde wahrgenommen wird. So fühlt er sich mit seinen Mitbürgern teils vernachlässigt, was die Lösung von kleinen und größeren Problemen im Dorf am Salzbach angeht. Insbesondere kritisiert er, dass die halbjährlichen Versammlungen der Ortsvorsteher nicht mehr stattfinden. Das seien im Hinblick auf Kooperation und koordinierte Umsetzung von Maßnahmen stets fruchtbare Zusammenkünfte gewesen.
Diverse Mängel im Dorf
Wuchtige Schlaglöcher Problemfelder bei der Tätigkeit von Hubert Kaiser sind zum Beispiel die mangelhaften Ortsdurchfahrten mit Engpässen, Problemen mit der Beschilderung und teils wuchtigen Schlaglöchern, die an mehreren Stellen auftretenden Parkplatzprobleme und die viel zu enge Bushaltestelle an der Delkenstraße – weiter geht es um verwilderte Grundstücke am Hahnenkopf, das vergammelte Denkmal-Fachwerkhaus an der Wambelner Straße 13 und eine zukunftsträchtige Weiterentwicklung des problematischen Gewerbegebietes.
Auch etliche Erfolge
Aber es gebe auch Erfolge zu verzeichnen, findet Kaiser: Die ausgebaute Ortsdurchfahrt mit beidseitiger Gehweganlage und guter Ausleuchtung werte das Dorf auf. Das Pfarrheim der Katholischen Kirchengemeinde biete mit dem neu gestalteten Spielplatz vielfältige Freizeitaktivitäten für Jung und Alt. Die Feuerwehr werde nach Aufgabe der Wohnung im Gerätehaus schon bald für rund 60 000 Euro den notwendigen „Schwarz-Weiß-Bereich“ bekommen. Der Schützenverein investiere in ein neues Hallendach und neue Bestuhlung. J Der Männergesangverein Harmonie und die Soldatenkameradschaft am Friedhof haben je eine neue Ruhebank aufgestellt. Ein Scheidinger Bürger habe den Kreisverkehr am Ortseingang mit einem Zedernbaum und einem Steinring verschönert. Das Dorf schaffe es immer wieder, die kleine Herbstkirmes auf die Beine zu stellen. Aufruf zu Engagement Positiv findet es Hubert Kaiser, dass eine von ehemals drei Dorfkneipen im Zentrum wieder geöffnet hat. So gibt es hier wieder einen Treffpunkt, denn der Lebensmittel-Laden, der vor einigen Jahren geschlossen hat, wird wohl kaum eine „Auferstehung“ erleben. „Ein Kämpfer reicht nicht aus“, setzt Hubert Kaiser einen Aufruf zu Engagement an die Mitbürger ab. Er sucht Mitstreiter für die tägliche Arbeit und irgendwann muss er auch einen Nachfolger suchen. Das hält er für seine Pflicht und ohne geht er nicht.