Bauwillige dürfen wieder hoffen
In einem Gespräch mit Bürgermeister Uwe Schumacher und dem Beigeordneten Camillo Garzen haben Kreis Soest und Bezirksregierung signalisiert, dass das Aussetzen der Baugenehmigungen für Welver bald Vergangenheit sein könnte.
Die Basis hat der Planungsausschuss am Mittwoch geschaffen und grundsätzlich ein Abwasserbeseitigungskonzept (ABK) für alle Ortsteile beschlossen – einstimmig. Die endgültige Entscheidung obliegt dem Rat in der kommenden Woche. Sagt auch er in der Sondersitzung „Ja“ – was mittlerweile sicher scheint – hat die Gemeinde Welver den ersten Schritt zur Normalisierung mit seinen Aufsichtsbehörden gemacht. Bis zum 30. April hat sie noch Zeit, ein Planungsbüro zu beauftragen. Ein fertiges Konzept soll bis Ende September stehen. „Machbar“, meint Bau-Fachbereichsleiter Markus Hückelheim.
„Sobald alle nötigen Beschlüsse getroffen sind, werden die Baugenehmigungen ab sofort wieder vom Kreis Soest bearbeitet“, sicherte Schumacher zu. Ausgenommen bleiben bis zu einem gültigen ABK noch die Ortsteile Klotingen, Einecke, Berwicke und Stocklarn. Der Bürgermeister warb dafür, die durch die Abwasserdiskussion entstandenen Gräben mit der Kommunalaufsicht zuzuschütten: „Wir müssen zusehen, dass wir nach vorn kommen“. Das sah auch der Ausschuss-Vorsitzender so. Karl-Heinz Wiemer (CDU): „Unser Vertrauen bei den Aufsichtsbehörden ist aufgebraucht.“ Wolfgang Daube (CDU) bezeichnete die bisher im Rat mehrheitlich gefassten Beschlüsse als „verheerend“. „Wir als Kommune haben uns völlig danebenbenommen“, so der Fraktionschef. Die Geschichte müsse nun „endlich ihren Gang gehen“.
Fast wäre der Planungsausschuss gar nicht beschlussfähig gewesen. Lange schauten sich Ausschussmitglieder und Verwaltungsvertreter zu Beginn fragend an: Die Zahl der regulären Ratsmitglieder im Verhältnis zu den Sachkundigen Bürgern passte nicht. Die CDU löste das Problem zähneknirschend, indem der Sachkundige Bürger Günter Stemann seinen Platz räumte und Ratsmitglied Bernhard Stellmach den Vortritt ließ. Die Schuld an der unglücklichen Situation lag allerdings in der Besetzung der Grünen-Fraktion. Daube sauer: „Und das war nicht das erste mal.“