CDU Gemeindeverband Welver

Schwieriger Rückweg für Ganztagsschüler

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WELVER -  Kinder und Jugendliche, die in Soest zur Schule gehen, aber in Einecke, Eineckerholsen, Ehningsen oder Merklingsen wohnen, haben es derzeit bekanntlich schwer, nachmittags nach Hause zu kommen.

 

Die Buslinie 532 fährt diese Dörfer seit 2005 nur noch im Vormittags- und Mittagsbereich (bis 13.30 Uhr) an. Um hier Abhilfe zu schaffen, hat die Bürgergemeinschaft (BG) bereits im April einen Antrag gestellt, der nun den Ausschuss für Generation, Bildung, Kultur und Soziales der Gemeinde Welver beschäftigte.

In besagtem Antrag bittet die BG um Prüfung,

 


inwieweit eine Buslinie eingesetzt werden kann, um im Nachmittagsbereich von Soest einpendelnde Schüler in die angesprochenen Ortsteile verbringen zu können. Bisher enden die Nachmittagsfahrten der Linie 532 in Schwefe, von dort aus muss der Heimtransport von den betroffenen Familien selbst organisiert werden. Gerade auch vor dem Hintergrund der Schließung der Hauptschule in Welver sowie in Anbetracht des inzwischen sehr ausgeprägten Nachmittagsunterrichts bestehe hier unbedingt Handlungsbedarf, wie Tim-Fabian Römer, Vertreter der BG im Ausschuss, feststellte.

Dass Römer und die BG mit dieser Meinung nicht alleine stehen, zeigte sich im weiteren Verlauf der Ausschusssitzung. Verwundern dürfte das indes niemanden, schließlich finden sich auch unter den Vertretern der Fraktionen genug Mütter und Väter, die die leidige Situation des Busverkehrs in Welver selbst nur allzu gut kennen. So äußerte unter anderem Dörthe Eusterholz (CDU) den Wunsch nach einer möglichst „wohlwollenden Prüfung“ durch den Bürgermeister, auch weil durch ein verändertes Rollenverständnis mit häufig zwei berufstätigen Elternteilen die geforderte Flexibilität auf Seiten der Familien oftmals nicht mehr gegeben sei. Zudem trage ein ausgeweiteter Busverkehr, der die Dörfer miteinschließt, aber auch zur Attraktivität der Gemeinde bei.

Punkte, die einleuchten, zumal auch der Bedarf an einer verbesserten Anbindung des Schulbusverkehrs da zu sein scheint: 30 Schüler sind es nach Angaben von Fachbereichsleiterin Heike Grümme-Kuznik immerhin, die derzeit mit dem Bus nach 13.30 Uhr in Schwefe ankommen und von dort aus noch in eines der anderen, nicht angefahrenen Dörfer „weiterreisen“ müssen. Von diesen 30 Schülern kommen elf aus Einecke, zehn aus Ehningsen, sechs aus Merklingsen und drei aus Eineckerholsen. In diesem Zusammenhang verwies Grümme-Kuznik auch noch einmal auf die Möglichkeit einer Wegstreckenentschädigung durch den Schulträger, auf die dann Anspruch bestehe, wenn der Weg von der Haustür bis zur Bushaltestelle und von der Ausstiegsstelle bis zur Schule mehr als zwei Kilometer betrage. Allerdings könne diese Entschädigung – wie Grümme Kuznik einräumte – auch nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“ sein.

Dass es in Welver künftig mehr als dieser Tropfen sein soll, darüber herrschte im Ausschuss zwischen allen Fraktionen Einigkeit. Folglich wurde auch der BG-Antrag einstimmig angenommen, und mehr noch: Auf Initiative der CDU verständigten sich die Ausschussmitglieder – ebenfalls einstimmig – noch auf einen weiteren Antrag: Demnach erging der Auftrag an den Bürgermeister, die Transportproblematik im Nachmittagsbereich auch auf politischer Ebene mit den Bürgermeistern aus Hamm, Soest und Werl dahingehend zu erörtern, dass ein problemloser Schülertransportverkehr insbesondere in den erwähnten Ortsteilen möglich ist. Darüber hinaus solle in diesem Zusammenhang aber auch die generelle Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr für die Gemeinde Welver beleuchtet werden.

Wie es nach der Schließung der Hauptschule in Welver für die betroffenen Schüler weitergeht, war dann auch noch Thema im Ausschuss. Laut Fachbereichsleiterin Grümme-Kuznik haben die Schüler die freie Wahl zwischen drei Schulen: der Erlenbachschule in Hamm, der Paulischule in Soest oder der Overbergschule in Werl. Heike Verspohl, kommissarische Leiterin der Hauptschule Welver, rechnet damit, ab der kommenden Woche die Tendenzen bei den Schüler abschätzen zu können.

(Quelle Text & Bild Soester Anzeiger v. 11.09.2014)